Mambo

Der Begriff mambo stammt aus dem religiösen Bereich Afrokubas und bedeutet soviel wie heilige Handlung, aber auch Versammlung oder Gespräch. Die Trommeln als heilige Instrumente redeten miteinander und mit den Göttern. Es entstand eine polymetrische Unterhaltung, in der jeder Musiker individuell seinen eigenen Rhythmus in verschiedenen Tonlagen schlug.

Auch im modernen mambo findet man diese Überschneidung und Verbindung unterschiedlicher Rhythmen. Der in Kuba geborene Musiker Anselmo Sacasas entwickelte aus der traditionellen afrokubanischen Musikform den ersten eigentlichen Mambo-Stil. Sein 1944 erschienener Mambo war in allen damals aktuellen Hitlisten zu finden. Als ebenso bekannt galt das Mambo-Orchester Machito.

Im Zweiten Weltkrieg, als kubanische Musiker in die USA einwanderten, kam es zur Verflechtung des nordamerikanischen Jazz mit den kubanischen Rhythmen (Afro-Cuban-Jazz). Vor allem die Betonung des damaligen Swing auf die Taktschläge 2 und 4 faszinierte die kubanischen Musiker derart, daß sie diese Gewohnheit im Mambo-Rhythmus adaptierten. Von New York aus gelangte der mambo 1955 auch nach Europa.

Der Mambo-Tanz orientiert sich an den vorgebenen Rhythmen, wobei man jedoch auf die originalkubanischen Schritte (seit/vor/rück und seit/rück/vor) zurückgriff und damit das englische System der rumba kreierte. Die Hüften sollten auf 2 und 4 ruckartig bewegt werden. Nach dem Krieg allerdings herrschte jahrelang Verwirrung über die Technik und die Ausführung des mambo. Wegen seiner rhythmischen und tänzerischen Kompliziertheit wurde er bald von der langsamer gespielten chachachá verdrängt.

Nach jahrzehntelanger Vergessenheit verhalf eine Filmwelle im Jahre 1987 dem mambo wieder zu mehr Popularität. Mit "Mambo-Kings" und "Dirty Dancing" brach das Tanzfieber erneut aus und - verschwand ebenso rasch, wie es kam.

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